Aargauer Kuratorium, Werkbeitrag 2017
Jurybericht
Silvia Roos, *1962
Was heisst es, sich einer nur scheinbar kleinen Theaterform seit 22 Jahren mit grosser Leidenschaft zu widmen? Was bedeutet es, als Pionierin einen Bereich weiterzuentwickeln, weiterzudenken, weiterzudrehen ohne durchzudrehen? Sich an künstlerischen Persönlichkeiten zu reiben und dank ihnen zu wachsen? Sich neuen und immer herausfordernden Stoffen zu stellen und die eigene Bühnensprache diesen Anforderungen anzupassen? Welche Persönlichkeit braucht es dazu?
Eine wie Silvia Roos! Ihre Bewerbung für einen Werkbeitrag zeigt die Offenheit, Neugierde und Leidenschaft, die jede interessante künstlerische Position verlangt. Seit Silvia Roos in den 90er Jahren mit ihrem Partner das Tourneetheater "Roos und Humbel" gründete, hat sie das Figurentheater immer weiter entwickelt. Was früher bloss Puppenspiel hiess, ist heute zu einer anerkannten Theaterform geworden. Auch dank Silvia Roos, die als Spielerin, Regisseurin und Produzentin im Bereich Figurenspiel das Genre massgeblich mitgeprägt hat. Heute will Silvia Roos diesen Weg weitergehen – mit allen Konsequenzen. Sie will Altes über Bord werfen und sich Neues aneignen. Diese Motivation hat das Aargauer Kuratorium überzeugt.
Der Werkbeitrag soll Silvia Roos dabei ermutigen, mit der ihr eigenen Beharrlichkeit ihre künstlerischen Pläne weiter zu ziehen. (Walter Küng)
Über uns: puppendingskunst – sperrig und poetisch
Wir Puppenspieler*innen sind Zauberer und Zauberinnen...
...erwecken tote Materie zum Leben und erschaffen Welten, geben einem Stück Holz, oder einem Knäuel Wolle eine Identität und eine Geschichte.
...wir sind Verführer*innen...
...locken Zuschauerinnen und Zuschauer in fremde Welten, lassen sie mitleiden und am Glück der Figuren teilhaben.
...und wir sind Scharlataninnen und Trickster...
...nichts auf der Bühne ist wirklich; nur in den Köpfen des Publikums wird das Stück Holz zum lebendigen Wesen.
Wie Kinder spielen wir, und können es nicht lassen, alles zu animieren was uns in die Finger kommt.
Das Theater Roos und Humbel, bestehend aus Silvia Roos und Stefan Roos Humbel, wurde 1995 als Wanderbühne mit dem Namen „Puppentheater Roosaroos“ gegründet. Theaterproduktionen für Kinder und Erwachsene.
Gastspiele in der Schweiz, Deutschland, Italien und Senegal. Teilnahme an Festivals in Baden, Basel, Karlsruhe, Berlin, Hohnstein (Sachsen), Aarau, Lenzburg.
"Pro Argovia Artists 2010/2011" von der Stiftung Pro Argovia.
Preis für innovative Musikvermittlung des Kantons Bern 2012, für „Die Odyssee mit 40 Kontrabässen und Live-Video-Animationen“.
Seit 1995 jährlich ca. eine Inszenierung
2024 | Oh, wie schön ist Panama |
2022 | Drü chlini Fischli... Geschichten vom Meer |
2020 | Kaschtanka |
2019 | Tomte, der Fuchs und der süsse Brei |
2019 | Pitschi (Neubearbeitung) |
2017 | Ein grosses grosses Fest |
2016 | spiel Dschungelbuch! |
2015 | 7 surprises bleues |
2015 | 7 kleine blaue Wunder |
2015 | Wolfsschwestern |
2013 | Vrenelis Gärtli – frei nach Tim Krohn, für Erwachsene |
2012 | Fausta Fux – oder der Königsweg zum Weihnachtsbraten |
2012 | Die Odyssee mit 40 Kontrabässen und Live-Video-Animationen |
2011 | Die Bienenkönigin |
2010 | Aschenputtel |
2009 | Die Odyssee |
und viele andere.....
Silvia Roos
Puppenspielerin, Ausstatterin, Regisseurin
Stefan Roos Humbel
Puppenspieler, Musiker, Administration